Zu deren Vollendung steht der Verschub einer 820 Tonnen schweren Stahlbrücke an. Eine Mammutaufgabe, an der mehrere erfahrene Partner mitwirken. Und mittendrin: 24 Achslinien des Cometto SPMT Selbstfahrers.
Es ist kein alltäglicher Transport, der sich hier parallel zur Autobahn A8 über die Bundesstraße 313 erstreckt. Viele verschiedene Parameter müssen berücksichtigt werden. „Das Besondere ist der gleichzeitige Einsatz von drei verschiedenen Systemen, was so für uns auch eine Premiere darstellt“, schildert Marco Wilhelm, Projektleiter der Firma Wiesbauer, die Herausforderungen. „ Zu koordinieren waren die Cometto SPMT, die Gleitbahn der Firma Schachtbau Nordhausen und unser 1000 Tonnen-Raupengitterkran.“ Alle Protagonisten sind konzertiert und bestens vorbereitet. Ein großes Loch klafft noch dort, wo in wenigen Stunden eine Brücke die Verbindung zwischen den Bahnstücken herstellen soll. Die Firma Wiesbauer koppelt seine SPMT Kombination für diese Mission in 12+12 side-by-side Anordnung zusammen.
Ruckfreies Vorankommen mit dem Cometto SPMT
Die öffentliche Aufmerksamkeit ist groß an diesem Morgen. Sogar ein Livestream versorgt Interessierte weltweit in Echtzeit. Wiesbauer blickt auf wochenlange Vorbereitungen zurück. Marco Wilhelm berichtet, man habe „im Vorfeld mit dem Cosmo Planungsprogramm von Cometto die vom Kunden übermittelten Werte und Schubkräfte gegenprüfen können. Dies um die 820 Tonnen schwere Stahlbrücke mit der richtigen SPMT-Kraft zentimeterweise und vor allem ruckfrei über die Gleitbahn in Richtung Raupenkran zu schieben.“ Und aus der Theorie wird dann erlebte Praxis. „Ich bin jedes Mal aufs Neue von der Technik begeistert, wenn sich die zuvor ermittelten Werte und Abläufe auch so einstellen. Nur durch eine intensive Vorplanung bleiben alle Beteiligten auf der Baustelle zu jedem Zeitpunkt auf der sicheren Seite.“
Selbstfahrer als Rammbock
Auch Mattias Roeder als Projektleiter von Schachtbau Nordhausen erlebt die Abläufe wachsam aber entspannt. „Mithilfe der selbstangetriebenen Schwerlastmodule Cometto SPMT von Wiesbauer und der permanenten Lageüberprüfung durch unseren Vermesser konnte das 52 Meter lange Bauwerk genau positioniert werden. Exakter geht das nicht! Eben eine perfekte Technik mit top Mitarbeitern bei allen Gewerken im Einsatz. Dazu noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, dass wir gemeinsam in der Lage waren, unseren Zeitplan zu erfüllen.“
Zentimetergenau legt die riesige Stahlkonstruktion auf den selbst angetriebenen modularen Transportern die Strecke zurück. Kurz vor Erreichen der Endposition wird eine Seite der Brücke auf eine Gleitbahn abgelegt. Dann wird auf den Selbstfahrer eine Art „Rammbock“ aufgeschraubt und der SPMT schiebt die Brücke auf die finale Position des Wiederlagers.
Teamleiter Fabian Spathelf von der Gottlob Rommel Bauunternehmung aus Stuttgart nimmt die flüssigen Abläufe wohlwollend zur Kenntnis. Schließlich kann er der Cometto-Technik vertrauen. „Beim Verschub der Brücke gilt die Ansage: In der Ruhe liegt die Kraft. Mit dem Cometto SPMT wird die Transportgeschwindigkeit so präzise eingestellt, dass diese optimal zum Einlegen der Teflon-Platten in die Gleitbahn passt.“
Praktische Funkfernsteuerung
Der Mann, der den Selbstfahrer in jeder Lage sicher und besonnen manövriert, ist Leonard Schmid. Der erfahrene Schwerlastprofi ist ein Kenner der Materie und nennt einige technische Stärken seines Cometto SPMT bei dieser auch für ihn besonderen Aufgabe. „Es hilft uns wirklich sehr, dass ich die Leistung der beiden Power-Pack-Einheiten am Potentiometer auf der Funkfernsteuerung so einregeln kann, dass es möglich ist, die Vorschubanweisungen von Schachtbau Nordhausen perfekt umzusetzen. Damit wird das langsame Vorankommen bei der Vorwärtsbewegung überhaupt erst möglich.“
Noch viele Brückenprojekte stehen an
Nach acht Stunden Arbeit sitzt die Stahlbrücke sicher in ihrer neuen Position. ein erfolgreiches Transportprojekt, bei dem auf ein „cross-hire rental“ der Achslinien zurückgegriffen wurde. Neben den 12 Cometto-Achslinien und zwei Power Pack Units aus dem Fuhrpark von Wiesbauer waren auch 12 MSPE-Einheiten der Firma Schares aus Bocholt mit von der Partie.
Im Brückenbau und -unterhalt stehen richtungsweisende Jahre an. Diese Arbeiten nehmen in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle im Infrastrukturplan Deutschlands ein. Das Projekt in Wendlingen macht deutlich, dass kompetente Planung und technisch ausgereifte Transportlösungen die Zukunft prägen werden.