Unterhaltsarbeiten auf Autobahnen mit Spurabbauten sind mittlerweile wegen dem starkem Verkehrsaufkommen tagsüber nicht mehr möglich. Doch auch die Zeitfenster für Nachtarbeiten werden immer kürzer. Innovative Lösungen sind also gefragt.
Das Schweizer Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat sich für die Entwicklung und den Bau der ASTRA Bridge entschieden. Diese mobile Brücke dient dazu, einen Fahrbahnbelagwechsel auf der Autobahn zu ermöglichen, ohne den Verkehr zu behindern oder einen Stau zu erzeugen.
Oben wird gefahren, unten gebaut
Die knapp 240 Meter lange ASTRA Bridge wird über der zu sanierenden Fahrbahn aufgebaut. Der Verkehr wird zweispurig darüber geführt und kann sie mit 60 km/h befahren. Unter der Brücke stehen rund 100 Meter für die eigentlichen Bauarbeiten zur Verfügung. Sind die Arbeiten unter der Brücke abgeschlossen, fährt sie ferngesteuert 100 Meter weiter für den nächsten Bauabschnitt.
Die Brücke selbst besteht aus einer Auffahrrampe, 18 Portalen, 19 Zwischenstücken und Abfahrrampe. Für diese imposante Kontruktion liefert Cometto 22 Power-Pack-Einheiten, 22 Ventilblockinseln, 2 Steuerkabinen, 72 MSPE Fahrwerke für die Portale, 8 SPMT Fahrwerke für die Rampen, 16 ModulMAX SP-E Fahrwerke für die Rampen und das Satelliten-Navigationssystem für die komplette Brücke.
Pilotprojekt auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach
Die einzelnen Elemente für die ASTRA Bridge sind aktuell in der Herstellungsphase. Die ersten fertiggestellten Elemente sind am 26. Juli 2021 eingetroffen. Wenn im Spätherbst alle Teile bereit sind folgt der komplette Zusammenbau, damit die ASTRA Bridge als Ganzes getestet werden kann.
Konkret zum Einsatz soll sie dann im Frühling 2022 kommen, wenn als Pilotprojekt Belagssanierungen auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Luterbach vorgesehen sind.