Doch nach massiven Beschädigungen ist nun der Rückbau fällig. Ein Auftrag wie auf den Leib geschneidert für die Fachleute der Krebs Korrosionsschutz GmbH und ihrer Cometto SPMT Selbstfahrerflotte.
Ein so geschichtsträchtiges Bauwerk - immerhin die älteste drehbare Eisenbahnbrücke Deutschlands - wird natürlich nicht grundlos abgebaut. Doch die Einsturzgefahr erweist sich als einfach zu groß. Eine Reparatur des gerissenen Obergurtes der in die Jahre gekommenen Konstruktion ist zudem ebenfalls nicht mehr möglich. Der Bremer Senat beschloss daher den Neubau dieser 116 Meter langen Brücke. Umgehend wurden die Demontagearbeiten freigegeben, damit die Hafenblockade schnell aufgelöst werden kann.
Demontage und Verschrottung
Die Firma Krebs Korrosionsschutz GmbH legte dazu ein passendes Konzept vor, um unter hohen Umweltauflagen die Nordschleusenbrücke fachgerecht zu zerkleinern und zu entsorgen. Schon bei anderen aufwendigen Demontagearbeiten bewiesen die Experten ihre Kompetenz und erhielten nun auch in Bremerhaven den Zuschlag zur Brückenverschrottung.
Über den Nord-Ostsee Kanal wird die Brücke auf einer Barge nach Lubmin geschleppt. Dort angekommen fährt das 1.000 Tonnen schwere Element mit 36 selbstangetriebenen modularen Achslinien Cometto SPMT und zwei Power-Pack-Einheiten mit einer Antriebskraft von je 202 kW von der Barge herunter.
Absetzen durch Hub des SPMT
Die SPMT Selbstfahrer-Kombination setzt die Brücke dank des hydraulischen Achs-Hubs am Verwertungsplatz auf Elefantenfüßen ab. Nun zünden die Arbeiter die Schneidbrenner, um mit der Zerkleinerung zu beginnen. Der Stahl wird anschließend zur Herstellung von neuem Eisen dem Hochofen zugeführt. Möglicherweise wird er dann „in einem zweiten Leben“ wieder als Brücke genutzt, um jahrzehntelang für eine reibungslose Verbindung zu sorgen.